Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Zahl der Bundesbürger, die Geld in Aktien, Anleihen und/oder Kryptowährungen investieren, von 22,8 Millionen auf 26 Millionen gestiegen – das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage „People & Money“ des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeichnen ein interessantes Bild der aktuellen Investitionslandschaft in Deutschland und geben Aufschluss darüber, wer die zukünftigen Akteure an den Kapitalmärkten sein könnten.
Ein deutlicher Anstieg der Investoren
Die steigende Anzahl von Menschen, die Kapitalmarktanlagen für sich entdecken, ist bemerkenswert. Allein in den letzten zwei Jahren haben sich 3,2 Millionen weitere Bundesbürger entschieden, Geld in Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen anzulegen. Dies ist ein klarer Beleg dafür, dass das Interesse an Finanzanlagen wächst, obwohl die Märkte immer wieder durch volatile Phasen und globale Unsicherheiten geprägt sind.
Für viele Menschen scheint die Kapitalanlage zu einem festen Bestandteil der privaten Finanzplanung zu werden. Experten sehen darin ein Zeichen, dass sich das Anlagebewusstsein in der Bevölkerung wandelt. Die Bereitschaft, sich auf Kapitalanlagen einzulassen, um langfristig Vermögen aufzubauen, steigt, und dies trotz der Schwankungen und Risiken, die solche Märkte mit sich bringen.
Die Prognose für 2025: Kapitalmarkt-Boom vor allem bei Jüngeren
Die Autoren der „People & Money“-Umfrage prognostizieren, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird. So erwartet BlackRock, dass bis 2025 rund 1,6 Millionen weitere Menschen an den Kapitalmärkten aktiv sein werden. Die neuen Anleger stammen vor allem aus den jüngeren und eher kapitalmarktaffinen Generationen Z und Millennials, also den unter 35-Jährigen. Diese Generationen, die mit der Digitalisierung aufgewachsen sind und einen selbstverständlichen Zugang zu modernen Technologien haben, erkennen die Vorteile von Kapitalmarktinvestitionen zunehmend und integrieren sie in ihre Finanzplanung.
Junge Menschen sind oft flexibel und aufgeschlossen gegenüber neuen Formen der Geldanlage, wie beispielsweise Kryptowährungen. Während frühere Generationen eine gewisse Skepsis gegenüber digitalen Finanzprodukten hegten, sind Kryptowährungen heute für die Generation Z und Millennials ein fester Bestandteil ihrer Anlagestrategien. Dieser generationenspezifische Unterschied trägt maßgeblich dazu bei, dass die Kapitalmärkte in Deutschland eine Verjüngung erfahren.
Geschlechterunterschiede bei der Kapitalmarktteilnahme
Ein weiterer interessanter Punkt der Umfrage ist der nach wie vor bestehende Geschlechterunterschied bei der Kapitalmarktteilnahme. Während 29 Prozent der Frauen in Deutschland an den Kapitalmärkten aktiv sind, beträgt die Quote bei Männern 43 Prozent. Die höhere Beteiligung von Männern spiegelt sich also auch in den Anlegerzahlen wider. Doch die Umfrage zeigt ebenfalls, dass sich die Lücke zwischen den Geschlechtern langsam schließt. Immer mehr Frauen interessieren sich für Aktien, Anleihen und andere Anlageformen und wagen den Einstieg in die Kapitalmärkte.
Die Gründe für den geringeren Anteil an Frauen im Kapitalmarktsegment könnten vielfältig sein. Studien legen nahe, dass Frauen tendenziell risikoaverser sind und oft eine sicherheitsorientierte Anlagestrategie bevorzugen. Doch das zunehmende Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen Altersvorsorge und Vermögensbildung könnte dazu führen, dass mehr Frauen den Schritt in die Kapitalmärkte wagen. Es bleibt spannend zu beobachten, ob und wie sich dieser Trend in den kommenden Jahren entwickelt.
Zugangsmöglichkeiten als entscheidender Faktor für den Anstieg
Eine der zentralen Erkenntnisse der „People & Money“-Umfrage ist, dass die wachsende Offenheit gegenüber Börsenengagements weniger auf eine erhöhte Risikobereitschaft zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die immer einfacheren Zugangsmöglichkeiten. Die Umfrage zeigt, dass sowohl etablierte Banken als auch Neo-Broker Käufe und Verkäufe heutzutage meist bequem und unkompliziert über Apps anbieten. Dank dieser benutzerfreundlichen Apps ist es für Privatanleger einfacher denn je, in den Kapitalmarkt einzusteigen.
Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt im Bankensektor haben zweifellos dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen den Schritt an die Börse wagen. Statt komplexe Verfahren in Bankfilialen durchlaufen zu müssen, können Anleger nun in wenigen Minuten ein Konto eröffnen und Investitionen tätigen. Dies reduziert die Hemmschwelle, insbesondere für jüngere Generationen, die den Komfort und die Schnelligkeit von digitalen Lösungen schätzen.
Fazit: Der Kapitalmarkt als wachsender Bestandteil der Finanzplanung
Die Ergebnisse der „People & Money“-Umfrage von BlackRock verdeutlichen, dass der Kapitalmarkt für viele Deutsche eine zunehmend attraktive Möglichkeit zur Vermögensbildung darstellt. Während die Zahl der Anleger innerhalb der letzten zwei Jahre um 14 Prozent gestiegen ist, erwarten die Experten, dass bis 2025 weitere 1,6 Millionen Menschen den Schritt an den Kapitalmarkt wagen werden – ein Trend, der vor allem durch die jüngeren Generationen und die vereinfachten Zugangsmöglichkeiten begünstigt wird.
Die Geschlechterunterschiede im Kapitalmarktbereich sind zwar noch immer vorhanden, doch die wachsende Zahl an weiblichen Anlegerinnen zeigt, dass auch hier ein Umdenken stattfindet. Die Entwicklung hin zu einer breiteren Marktteilnahme dürfte nicht nur für die Finanzbranche von Interesse sein, sondern auch für die allgemeine wirtschaftliche Stabilität, da mehr Menschen durch kluge Investitionen ihre finanzielle Zukunft absichern.
Die anhaltende Zunahme der Anlegerzahlen und die Veränderungen in den Zugangswegen zum Kapitalmarkt sind positive Signale, die darauf hindeuten, dass der Kapitalmarkt für viele Deutsche ein wachsender Bestandteil der privaten Finanzplanung wird. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den nächsten Jahren fortsetzen und welche Rolle der Kapitalmarkt langfristig in der Finanzplanung der Deutschen spielen wird.